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Dr. Heinrich M. Verdroß-Droßberg

Nachname:
Verdroß-Droßberg
Vorname:
Heinrich M.
geboren:
1923-10-10
Zugehörigkeit:
NordtirolerIn
letze Änderung:
Wed Nov 04 13:58:24 UTC 2020
Biographie
Geboren am 1. Oktober 1923 stammt Heinrich M. Verdroß-Droßberg aus einer adeligen Familie mit Südtiroler Wurzeln. Seine Kindheit verbringt er in Hall/Tirol. Auch wenn sein Vater Stadtamtsdirektor ist und in einer herrschaftlichen Wohnung in der Haller Altstadt lebt, kann er sich im Winter gerade einmal zwei warme Zimmer leisten. Das Geld ist knapp und so lernt er bereits in früher Jugend das Sparen. Er erinnert sich an Besuche bei seinem Großvater in Mals, der in der k.u.k. Armee als General tätig war. Bei seinen Aufenthalten im Vinschgau erlebt er als kleiner Junge immer wieder die Kinderfreundlichkeit der Italiener, die zwischen deutschen und italienischen Kindern keinen Unterschied machen. Sein Verhältnis zu Italien bleibt trotz Faschismus und der Italieinisierungsversuche in der Heimat seiner Verwandten ungetrübt. Er ist ein bastel- aber wenig lernbegeistertes Kind und erlebt insbesondere die Gymnasialzeit bei den Franziskanern, die keine Gnade kennen, als Qual. Trotz christlichen Elternhauses und frommer Erziehung macht er mit den Geistlichen wenig gute Erfahrungen. Die Matura verdankt er allein den politischen Umbrüchen des Jahres 1938. Auch wenn der Nationalsozialismus der Familie nichts Gutes bringt und der Vater als unverbesserlicher Antinationalsozialist ins KZ geschickt wird, so zeigen zumindest die nationalsozialistischen Lehrer ein menschlicheres Gesicht als ihre geistlichen Kollegen. Sie sind die besseren Pädagogen und räumen auch Schülern wie ihm, die andere Begabungen haben, Chancen ein. Er wird Gausieger im Modellbau und schafft letzten Endes den Schulabschluss. Er meldet er sich freiwillig an die Front nach Afrika, da er weiß, dass sich dort das Ende des Krieges bereits abzeichnet und die Chancen zu überleben die besseren sind als jene an der Ostfront. Obwohl er beim Ersatztruppenkörper angenehme Tage in Sicherheit verbringen könnte, besteht er darauf mit seinen Kameraden nach Afrika ziehen zu dürfen. Er weiß, dass er früher oder später ohnehin an die Front geschickt wird und Afrika ist ihm allemal lieber als die Ostfront. So gelangt er nach Tunesien, erlebt dort Schicksalstage und gerät schon bald in die amerikanische Kriegsgefangenschaft, die er als Erlösung erlebt. Die Erfahrungen, die er als Kriegsgefangener in Amerika macht, gehören zu den besten seines Lebens, denn er wird stets zuvorkommend behandelt. Nach seiner Entlassung macht er sich seine Sprachkenntnisse zunutze und wird Englischlehrer an einem Innsbrucker Gymnasium. Seit dem Tod seiner Frau arbeitet er verstärkt seine Kriegserlebnisse auf und unternimmt Reisen nach Tunesien zu den Schauplätzen seines Afrikafeldzuges.